Nachdem der Bundestag die Errichtung einer Stiftung beschlossen hat und sich der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gegen deren Umsetzung wehrt, hängt die UPD völlig in der Luft. Abgesehen davon, dass die UPD mit den Folgen dieser politischen Hängepartie zu kämpfen hat (Stichwort: unklare Arbeitsverhältnisse in 2024, Abgang von Mitarbeitenden!), stellt sich für Patient*innen natürlich die Frage nach der zukünftigen Qualität der Beratungsleistungen. Ähnlich wie die Ärzteschaft und die Gesundheitswirtschaft ist auch die GKV Teil des Angebots und damit nicht neutraler Dritter für die Patient*innen. Es fragt sich also, warum die Stiftung nicht vollkommen unabhängig von den aktuellen Strukturen im Gesundheitswesen aufgestellt wird und die Mittel für diese dann aus verschiedenen Töpfen, u.a. auch der privaten und gesetzlichen Krankenversicherung, gespeist werden können.
Neben dem Jahresbericht zum Jahr 2022 (Monitoring Patientenberatung) gibt eine repräsentative Umfrage vom Mai 2022 einen interessanten Einblick in die Welt und die Bekanntheit des Angebots der UPD (https://www.patientenberatung.de/dokumente/UPD_Nutzer_Befragung_2022.pdf): Die knapp 1.000 Beteiligten konnten Antworten auf Fragen zu Patientenrechten, Unterstützungsbedarfen, der Bekanntheit der UPD, dem gewünschten Beratungsbedarf- und -umfang sowie zu den Erwartungen an die UPD abgeben. Interessant ist, dass lediglich 8 Prozent der befragten Männer und 16 % der befragten Frauen die UPD kannten. Beim gewünschten Beratungsbedarf stand der persönliche Einzelkontakt absolut im Vordergrund (unabhängig von Alter und Geschlecht), doch auch Video-, Live-Chats und selbst Webinare fanden Anklang, wobei hier dann tatsächlich das Alter (und vermutlich die vorhandene Technik) ausschlaggebender waren. Für die politische Ebene dürfte die Antwort auf die Frage nach den Erwartungen von Bedeutung sein: 79 % sprachen sich für „eine neutrale Beratung, die keine Eigeninteressen verfolgt“ aus, wobei je nach Alter die Zustimmung von 73 bis 92 Prozent schwankt.
Es wäre wünschenswert, wenn die Politik sich auch diese Umfrageergebnisse zu Herzen nehmen würde.
Frank Omland
(Öffentlichkeitsarbeit)