Im Auftrag der Sozialbehörde hat das WifOR die ökonomische Situation der so genannten Gesundheitswirtschaft unter die Lupe genommen (Hier der Link zur Website). Unter Gesundheitswirtschaft werden hauptsächlich sowohl der Bereich der medizinischen Versorgung sowie der Pflege als auch der industriellen Produktion und der Zulieferindustrien verstanden. Wie immer wird in ökonomischen Studien auf den Umsatz abgehoben und sich nicht damit befasst, ob und wie sinnvoll die jeweils erbrachten Leistungen für das Gemeinwohl tatsächlich sind, dementsprechend heißt es: „In Hamburg wächst die Gesundheitswirtschaft seit Jahren und bildet einen wichtigen Anteil an der Gesamtwirtschaftsleistung.“ (S. 3, Broschüre). So ist die Bruttowertschöpfung der Hamburger Gesundheitswirtschaft deutlich stärker angestiegen als die der gesamten Hamburger Wirtschaft und im deutschlandweiten Vergleich pro Kopf der Bevölkerung sogar am höchsten. 203.100 Menschen sind direkt in der Hamburger Gesundheitswirtschaft beschäftigt, was knapp jeden 6. Erwerbstätigen in der Stadt ausmacht. Dabei nahm die Beschäftigung im medizinischen Versorgungssystem in den letzten zehn Jahren noch einmal deutlich stärker zu als in der industriellen Gesundheitswirtschaft (3,3 % zu 1,9 %). Angesichts von 61 Krankenhäusern, einer entsprechend hoher Bettendichte (686 pro 100.000 Einwohner*innen) und einem im deutschlandweiten Vergleich ersten Platz bei der Bettenauslastung konstatiert die Studie: „Hamburg befindet sich auf einem guten Weg, der Daseinsvorsorge von morgen gerecht zu werden.“ (S. 7). Positiv hervorgehoben werden auch die Wertschöpfungen in der (teil-)stationären und nichtstationären Versorgung, den Dienstleistungen in den Krankenhäusern bzw. den Arztpraxen. Abschließend hebt die Studie noch Hamburgs führende Rolle als eHealth-Standort hervor.
Da es sich um eine ausschließlich auf den ökonomischen Effekt der jeweiligen Branchen bezogene Studie handelt, liegt der Fokus auf der Wertschöpfung, also Umsatz, Gewinnen und Beschäftigungszahlen. Wenn diese jeweils angestiegen sind und dies im deutschlandweiten Vergleich noch überdurchschnittlich ausgefallen ist, wird dies positiv bewertet.
Die Studie wird sowohl in einer verständlichen und mit anschaulichen Grafiken versehende 13seitige Broschüre als auch in einer längeren Textversion zur Verfügung gestellt. In letzterer finden sich dann u.a. auch Hinweise auf Fachkräftemangel sowie Einschätzungen von Expert*innen zu zukünftigen Handlungsfeldern, die die Gesundheitswirtschaft angehen sollte (Stichworte: Aus- und Fortbildung, Öffnung des Pflegeberufs, Digitalisierung, bezahlbarer Wohnraum, Innovationsförderung u.a.m.).
Frank Omland
(Öffentlichkeitsarbeit)
Broschüre / Kurzergebnisse:
Langversion / Studie: