Seit Ende August liegt der neue Jahresbericht des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) vor. Darin finden sich auf 64 Seiten Informationen zur Arbeitsweise des Instituts und zu den Schwerpunkten in 2022. Eingangs wird etwa detailliert beschrieben, wie die Sichtweisen von Betroffenen, also den Patient*innen, in die Arbeit einfließen. Hier wäre es natürlich regional interessant zu erfahren, ob und welche Erfahrungen Menschen aus Hamburg mit den Formaten gemacht haben (Konsultationen, Vorschläge, Erfahrungsberichte, Nutzertestungen, Stellungnahmen, Fragebögen u.a.). Neu ist etwa der ThemenCheck Medizin, in dem Bürger*innen im Auswahlbeirat mitarbeiten. Dieser kann „Fragen an die Wissenschaft stellen und Vorschläge für die Bewertung von medizinischen Verfahren und Technologien einreichen.“ Und wie immer bei solchen Gremien stellt sich natürlich die Frage wie es dann mit den Antworten und Umsetzungen von Vorschlägen aussieht; ob es sich also um eine Beteiligung mit einer tatsächlichen Auswirkung in der Praxis handelt oder nur um eine Beteiligungs-„Spielwiese“. Inhaltlich geht der Jahresbericht auf das Mammografie-Screening, die Überarbeitung des Methodenpapiers zur Kosten-Nutzung-Bewertung von Arzneimittel, eine Bewertung verschiedener Covid-19-Arzneimittel, die digitale Transformation der wissenschaftlichen Informationsbeschaffung, Reserveantibiotika, die Website www.gesundheitsinformation.de und die großen Lücken im wissenschaftlichen Kenntnisstand und Defizite in der Versorgung von ME/CFS ein. Ein Blick auf die Website des Instituts und in den Bericht lohnen sich auf jeden Fall.
Jahresbericht 2022: https://www.iqwig.de/printprodukte/iqwig_jahresbericht_2022.pdf