Neue Studien und Berichte

In den letzten Monaten sind eine Vielzahl von Studienergebnissen und Berichte zu Themen erschienen, die auch für die gruppenbezogene Selbsthilfe und ihren Organisationen und Vertretungen von Interesse sein könnten. So etwa zum Thema Armut. Wer sich hierzu einen Überblick verschaffen möchte, kann sich die aktuellen Studien auf der Website des Kongresses "Armut und Gesundheit" in Berlin verschaffen. Hier finden sich u.a. der „Schattenbericht: Armut in Deutschland“, der von der Nationalen Armutskonferenz herausgegeben wird. Passend dazu hat die Nichtregierungsorganisation OXFAM einen Ungleichheitsbericht 2024 herausgegeben, der verdeutlicht, wie ungleich der Reichtum auf der Welt verteilt ist und dass Arme tendenziell immer ärmer und Reiche immer reicher werden. Die Konsequenzen dieser ungleichen Verteilung lassen sich dementsprechend auch in Macht und Einfluss übersetzen und messen, wozu die NGO Lobbycontrol entsprechende Ausführungen gemacht hat.

Im aktuellen Familienbericht der Bundesregierung wird sich dem Thema Trennungsfamilien gewidmet oder anders ausgedrückt: „Unterstützung allein- und getrennterziehender Eltern und ihrer Kinder“. Auf 451 Seiten wird sich detailliert der Situation gewidmet, wobei wieder einmal sehr deutlich wird, dass gerade alleinerziehende Mütter mit ihren Kindern stark von Armut betroffen sind. Bezogen auf die Selbsthilfe wird für Familien mit pflegebedürftigen Kindern angegeben, dass über 80 % der Erwachsenen von Selbsthilfegruppen oder Eltern-Initiativen Kenntnis haben und 53-58 % der Eltern diese auch für sich nutzen (S. 251-252). Ob dies angesichts der vielen Betroffenen realistisch ist? Die Im Sommer 2024 erschienene 36seitige Kindernetzwerkstudie „Familie im Fokus Die Lebens- und Versorgungssituation von Familien mit chronisch kranken und behinderten Kindern in Deutschland“ konnte in einer Befragung von knapp 1.600 Eltern ermitteln, dass 60,8 % in Elterninitiativen oder Selbsthilfegruppen organisiert sind. Zudem wird an weiteren Stellen deutlich, wie Eltern sich in ihren belastenden Situationen von Selbsthilfegruppen unterstützt gefühlt haben. Die Stiftung Kindergesundheit hat sich auf 140 Seiten mit dem Thema „Gesundheitsversorgung, Gesundheitsförderung und Prävention im Setting Schule“ befasst und neben Sichtweisen der Eltern und Lehrkräfte hauptsächlich diejenigen der Wissenschaft dargelegt.
Abschließend soll noch auf den 9. Altenbericht der Bundesregierung verwiesen werden, der Ende Januar erschienen ist Selbsthilfeorganisationen, -gruppen und -vertretungen werden dort an einigen Stellen ausdrücklich positiv hervorgehoben. So wird etwa für die LSBTI*-Community angegeben, dass 2,5 % der unter 50jährigen und 6,4 % der Älteren Selbsthilfegruppen-Angebote für sich nutzen (S. 219). Das bleibt auf der statistischen Seite allerdings eine der wenigen Aussagen.

Angesichts der Fülle an kürzeren und längeren Berichten ist es hilfreich, dass praktisch fast alle als PDF zum Download zur Verfügung stehen und damit die Suche nach konkreten Stichwörtern möglich ist und somit schnell Infos gewonnen werden können.

Frank Omland,
Öffentlichkeitsarbeit

 

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