Neue Studien, Berichte und Umfragen zur Gesundheit

Es fällt nicht leicht, im Zuge der Gesundheitsberichterstattung den Überblick zu behalten. Neben den Ministerien und Behörden berichtet auch jede Krankenkasse für sich über Entwicklungen und bewertet diese oder lässt sogar Umfragen und Studien erstellen. Hier unser (unvollständiger) Überblick über aktuelle Veröffentlichungen.

Die AOK hat erneut im Zuge einer ständigen Forsa-Umfrage zu ermitteln versucht, wie die Qualität von Krankenhäusern und Kliniken eingeschätzt wird 
und wie die Krankenhausreform bewertet wird. Ob in der Praxis tatsächlich für die Qualität einer Behandlung auch längere Fahrtzeiten und Entfernungen in Kauf genommen werden, wird sich erst zeigen, wenn die Reform umgesetzt ist. Laut den Befragten wird dies aber überwiegend bejaht. In einer weiteren Forsa-Umfrage ging es um die Frage, ob das Primärarztsystem zugunsten einer Primärversorgung verändert werden sollte: „68 Prozent der Deutschen würden freie Arztwahl gegen schnellere Termine tauschen“. Auch hier stellt sich dann die Frage, ob das einem konkreten Praxistest bestehen würde oder dann doch anders bewertet wird.

Für Hamburg gibt es wieder eine Reihe von Gesundheitsreporten der gesetzlichen Krankenkassen, die aus den Daten ihrer Mitglieder und aus Sicht der jeweiligen Krankenkasse die Versorgungslage beschreiben. Der Verband der Ersatzkassen legt regelmäßig sowohl für das Gesundheitswesen in Deutschland als auch für Hamburg so genannte Basisdaten vor. Während der deutschlandweite Bericht sich in fünf Kapiteln (Bevölkerung, Versicherte und Krankenkassen, Finanzierung, Versorgung, Pflege) mit einfachen Grafiken und Tabellen eher auf der Meta-Ebene bewegt, werden für Hamburg natürlich verstärkt die regionalen Daten und Vergleiche mit den Bundesländern gezogen. Wie schon in den vorherigen Berichten leidet dieser daran, dass Hamburg als ein medizinisches Versorgungsgebiet betrachtet wird und sich aus dieser Betrachtungsweise eine Überversorgung, insbesondere von Psychotherapeutischen Praxen ableitet (S. 19). Angesichts der Rückmeldungen dazu beim Beratungstelefon von KISS Hamburg dürfte dies mit der Wirklichkeit für suchende Betroffene nicht übereinstimmen. Deutlich zugenommen haben die Medizinischen Versorgungszentren und damit auch diejenigen, die dort angestellt sind (S. 24). Ob dies zukünftig zum verstärkten Rückzug selbständigen Praxen führt, wird sich in den kommenden Jahren herausstellen.

Der DAK Gesundheitsreport 2025 zeichnet sich dadurch aus, dass er regelmäßig Schwerpunkte setzt und diese in der Regel mit Online-Umfragen unterfüttert. Häufig gibt es noch qualitative Interviews, für diesen Report mit sechs Fachleuten. Diesmal wird die „Generation Z in der Arbeitswelt“ in den Blick genommen und räumt darin mit den diversen Vorurteilen auf. Der AOK Gesundheitsreport 2025 setzt den Schwerpunkt auf „Integrierte Versorgung: Behandlungskontinuität zwischen fach- und hausärztlicher Versorgung“. Dabei stehen eingangs Fragen dazu im Mittelpunkt, welche Einflussfaktoren die Weiterbehandlung in den Hausarztpraxen befördern bzw. verhindern; also faktisch die Frage, ob immer ein Facharzt konsultiert werden sollte bzw. müsste (S. 15-17). Eingeordnet wird dies in der Diskussion um die Ergebnisse mit Vergleichen zu anderen Staaten und deren Versorgungssystemen.

Abschließend sei noch auf den aktuellen Tätigkeitsbericht Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen, IQTIG, für 2024 verwiesen. Das Institut soll die Qualität im Gesundheitswesen bewerten und gibt deshalb jedes Jahr einen Bericht heraus, der die wichtigsten Tätigkeiten zusammenfasst. Diesmal liegt der Schwerpunkt auf dem Bundes-Klinik-Atlas und Verfahren zur Qualitätssicherung in der ambulanten Psychotherapie.

Frank Omland
(Öffentlichkeitsarbeit)

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