Die Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration (Sozialbehörde) hat auf 84 Seiten einen „Bericht zur Umsetzung des Präventionsgesetzes“ herausgegeben. Ergänzt wird dieser durch einen 9seitigen Anhang, der auf die Methodik eingeht.
Nach einer kurzen Einführung und einer Zusammenfassung der Ergebnisse werden die Hamburger Präventionsziele auf der Ebene von Behörden und Bezirken beschrieben und die aktuellen Kooperationen, wie etwa der Pakt für Prävention, die Aktivitäten der HAG e.V. oder auch des GKV-Bündnisses für Gesundheit, dargestellt. Es folgen Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung, die sich auf bestimmte Krankheitsbilder (Depressionen, Angstsymptome, körperliche Beeinträchtigungen), den Auswirkungen der Pandemie sowie Fragen zu sozialen Netzwerken beziehen. Zudem geht es darum, welche Leistungen bei bestimmten Krankheiten in Anspruch genommen werden. Danach folgen Beispiele für Präventionsprojekte und eine Bewertung ihrer Erfolge. In einer abschließenden Zusammenfassung wird sich mit den Fragen des Einflusses bestimmter Faktoren (Bildung, Regionalität, Lebensalter, Geschlecht: Frauen) sowie der konkreten Umsetzung des Präventionsgesetzes beschäftigt und im Anschluss Empfehlungen ausgesprochen.
In der Zusammenfassung heißt es, dass in Hamburg Frauen häufiger an Depressionen oder Ängsten erkranken als Männer, es einen Zusammenhang „zwischen körperlicher und psychischer Gesundheit bzw. körperlicher Gesundheit und Lebensqualität“ gibt; und diese in der Regel bei Menschen mit niedrigerer Bildung oder/und sozioökonomischen Status schlechter ausfällt (S. 59), wobei als Indikator dabei die deutlich geringere Lebenserwartung gilt. Der Bericht setzt deshalb auf regionale Nachbarschafts- und Hilfsnetzwerke sowie die Lokalen Gesundheitszentren, die aktuell in fast allen Bezirken ihre Arbeit aufgenommen haben bzw. durchführen (S. 60).
In seinen Empfehlungen hebt der Bericht insbesondere auf Menschen mit niedriger Bildung bzw. Sozialstatus sowie die Stadtgebiete mit schlechter sozioökonomischer Lage ab (S. 67). Hier gilt es vor Ort Angebote der „Lokalen Vernetzungsstellen Prävention“ (LVS) zu etablieren, bestimmte Projekte an Schulen zu verstetigen und gezielt bestimmte Präventionsformate auszubauen.
Im Ausblick wird abschließend auf die Bedeutung von Ernährung, Bewegung und Stressbewältigung als Mittel der Gesundheitsförderung abgehoben und auf künftige Projekte im Bereich „Psychische Gesundheit“, „Einsamkeit“, „Gesundheitskompetenz“ und „Klima und Gesundheitsschutz“ eingegangen und in einem zehnseitigen Anhang die bisherigen Angebote/Projekte tabellarisch kurz beschrieben. Der Gesundheits- und Präventionsbericht 2023 steht auf der Website der Sozialbehörde zusammen mit dem methodischen Anhang zum Download zur Verfügung.
Frank Omland
Öffentlichkeitsarbeit