Bericht zur Wohnungslosigkeit

Ende Dezember 2022 hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales den Bericht „Ausmaß und Struktur von Wohnungslosigkeit: Der Wohnungslosenbericht 2022“ herausgegeben. Darin werden auf 80 Seiten die Ergebnisse zur Lage von Wohnungslosen in der Bundesrepublik zusammengefasst. Von diesen sind knapp 2/3 männlich und 1/3 weiblich, wobei Männer häufiger obdachlos auf der Straße leben als Frauen. Letztere leben dagegen häufiger in stationären Unterkünften bzw. bei Angehörigen, Freunden und Bekannten, d.h. gelten als verdeckt wohnungslos. Wer auf der Straße lebt, ist in der Regel deutlich älter (44 Jahre) als diejenigen, die stationär untergebracht sind bzw. verdeckt wohnungslos sind (32 bzw. 35 Jahre alt). 2/3 bzw. ¾ der Wohnungslosen sind deutsche Staatsbürger*innen.
Wenig überraschend ist der Gesundheitszustand derjenigen, die auf der Straße leben deutlich schlechter als der untergebrachten Wohnungslosen. Für beide Gruppe gilt aber, dass sie schon längere Zeit (durchschnittlich mehr als zwei Jahre) keine eigene Wohnung mehr haben.
Im Bericht gibt kurze Zusammenfassungen der Lage in Hamburg (bis 2018) bzw. Berlin (2020) sowie eine Einordnung zur Frage, ob die Gemeindegröße bei der Wohnungslosigkeit eine wichtige Rolle spielt (S. 59-64).
Außerdem wird die Berücksichtigung der in den Frauenhäusern Lebenden vorgeschlagen und analysiert wie es mit verdeckter Obdachlosigkeit in Gefängnissen und Psychiatrien bestellt ist, d.h. dem Problem von Nicht-Entlassungen aufgrund drohender Wohnungslosigkeit.
Wie bei einem Bericht aus dem Bundesministerium zu erwarten, wird abschließend auf die eigenen politischen Handlungsansätze hingewiesen: den Nationalen Aktionsplan zur Wohnungslosigkeit, dem Ausbau des sozialen Wohnungsbaus und der Anhebung des Wohngelds.
Ob die genannten Ansätze ausreichend sind, darüber dürfte die Soziale Arbeit und die Wohlfahrtsverbände vermutlich andere Ansichten vertreten als die Bundesregierung.

Frank Omland
(Öffentlichkeitsarbeit)

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