Sowohl bundesweit als auch in Hamburg hat seit der Pandemie die Anzahl der Stellen zugenommen, die Aktive in kleineren und größeren Vereinen durch Angebote unterstützen. Es fällt nicht leicht, hier den Überblick zu behalten. Wir versuchen uns an einer Einordnung.
Engagement dock - Suche nach und Hilfe für passende Fördermittel-Gebenden
In Hamburg hat sich letztes Jahr Entscheidendes getan: mit dem Engagement dock ist bei der Hamburger Bürgerstiftung ein Projekt angelaufen, das sich zum Ziel gesetzt hat, kleinere Vereine im Dickicht des doch sehr unübersichtlichen Förderdschungels Hilfestellung zu bieten: Wo kann der Verein sinnvoll Anträge stellen, wie sieht es mit Aufwand und Verwaltung aus und was sollte beachtet werden? Infos und Kontakt zum Engagement dock finden sich auf dieser Website: https://buergerstiftung-hamburg.de/projekte/engagement-dock
Haus des Engagements - Ein Ort für alle Aktiven des bürgerschaftlichen Engagements
Im Frühjahr 2022 ist mit dem „Haus des Engagements“ im Stadtteil Sternschanze ein Ort für ehrenamtlich Engagierte und hauptamtliche Profis aus dem Bereich bürgerschaftliches Engagement geschaffen worden. Dort ist es möglich, sich beraten zu lassen, sich zu treffen, Veranstaltungen und Workshops abzuhalten und einen kostengünstigen kleinen Büroarbeitsplatz zu nutzen. Und bei all dem soll auch die Vernetzung nicht zu kurz kommen. Die Aktiven vor Ort können sich miteinander austauschen und so gegenseitig Ideen, Wissen und Erfahrung weitergeben. Infos und Kontakt zum „Haus des Engagements“ finden sich auf der Website: https://hde-hamburg.org
(Hinweis: Mittelfristig wird das HdE nach Altona-Altstadt in die Neue Große Bergstraße umziehen, wo die Genossenschaft Neues Amt Altona ein neues Bürogebäude in der Fußgängerzone in direkter Nähe zum S-Bahnhof Altona bauen wird).
Akademie des Aktivoli Landesnetzwerks (ALN)
Das Aktivoli Landesnetzwerk (ALN) ist ein Zusammenschluss mit dem Schwerpunkt freiwilliges Engagement. Hier sind mehrheitlich professionelle Stellen bzw. Hauptamtliche organisiert, die mit Freiwilligen arbeiten bzw. diese bei der Suche nach einem passenden Engagement unterstützen. Die Bedarfe ähneln dabei zum Teil denen, die auch Selbsthilfeorganisationen haben, sodass insbesondere bei den Angeboten der Akademie des ALN immer wieder Kurse und Workshops dabei sind, die von Interesse sein könnten. Die Akademie bietet zudem den Service, dass dort auch die zumeist kostenlosen Angebote von bundesweiten Anbietern wie Stifter helfen oder der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt aufgelistet werden. Im ALN ist die Selbsthilfe-Szene nicht vertreten, der Paritätische Wohlfahrtsverband Hamburg ist Mitglied und KISS Hamburg im Netzwerk immer mal wieder aktiv.
Code for Hamburg: Innovationen befördern?
Der Verein Code for Hamburg (CfH) versteht sich als offenes Digital-Stadtlabor und versucht mit offener Software, Innovationen zu befördern. Als 2019 das Ganze an den Start ging, konnten sich kleine Vereine ohne hauptamtlichen Support an CfH wenden und im Team wurde geschaut, ob und wie ehrenamtliche Unterstützung durch CfH bei den anstehenden Fragen aussehen konnte. Wir haben von KISS Hamburg ein paar Selbsthilfe-Aktive dorthin vermittelt. Angesichts der darauffolgenden Zeit der Pandemie ist es stiller um die Aktiven geworden und uns ist tatsächlich nicht klar, ob der Verein ab 2023 wieder aktiver werden wird.
Hilfen und Unterstützung für gemeinnützige Vereine
Am bekanntesten dürfte den meisten „Stifter helfen“ bzw. das „Haus des Stiftens“ sein, denn dort können sich Vereine in der Regel für relativ wenig Geld verschiedene Software-Tools bzw. Hardware anschaffen sowie an den von dort angebotenen – zum Teil kostenpflichtigen – Online-Seminaren Tipps für die eigene Vereinsarbeit abholen.
Im Zuge der Pandemie wurde die Stiftung Bürgermut www.buergermut.de in Berlin bekannter, da diese nicht nur im Sommer den digital social summit veranstaltet, sondern mit OpenTransfer und d3sogehtdigital zwei sehr wichtige und umfassende Angebote rund um die Digitalisierung macht. Bei OpenTransfer steht insbesondere die Idee im Vordergrund, Wissen aus der eigenen Arbeit für andere nutzbar zu machen und Aktiven Werkzeuge an die Hand zu geben, mit denen das gemessen werden kann. Das geschieht mit Barcamps, Workshops & Webinaren und eine Begleitung und Beratung von Organisationen. d3sogehtdigital ist eine Plattform, die in regelmäßigen digitalen Sprechstunden, in einem Magazin und im Austausch der Community sowie auf Veranstaltungen alle Fragen um die digitale Zusammenarbeit und Vernetzung bearbeitet. Dabei kann es um die Handhabung von Tools & Software gehen, aber auch um Fragen der Kommunikation oder des Rechts. Das Angebot ist so vielfältig, dass ein Blick in den sogenannten Angebotsfinder hilfreich ist.
Last but not least ist im Herbst 2022 die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt in Neu Strelitz an den Start gegangen und hat sich seitdem mit vielen Online-Angeboten einen Namen gemacht. Zudem fördert sie jedes Jahr finanziell – zum Teil mit bestimmten Schwerpunkten – gemeinnützige Vereine in ihrem Tun. Auf der Website finden sich diverse Hilfen, die – und das ist der große Unterschied zu vielen anderen Plattformen – datenschutzkonforme Lösungen darstellen. Sei es für digitale Werkzeuge oder auch die Anwendung bei den eigenen Seminaren für Ehrenamtliche. Auf der Website finden sich so aktuell 16 vorgestellte Tools sowie unzähliger Content zu verschiedenen Themen, die Vereine betreffen und in der Regel schon in Videoformaten online stehen.
Frank Omland, Öffentlichkeitsarbeit