Transparenz und Rückmeldungen gewünscht?

Die Krankenhausgesellschaft verspricht höhere Transparenz über die Leistungen und Stärken der Kliniken, der VDEK eröffnet ein neues Meldeportal für anonyme Rückmeldungen, die Unabhängige Patientenberatung geht wieder an den Start. Bewegung im Gesundheitswesen…
Während das Bundesgesundheitsministerium einen „Bundes-Klinik-Atlas“ erarbeitet, der das Ziel haben soll, Patienten objektiver über die Qualität der Versorgung vor Ort zu informieren, hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft das eigene Krankenhausverzeichnis erweitert.
Ziel soll es sein, neben den Basisdaten der Kliniken auch Fallzahlen zu bestimmten Behandlungsarten zur Verfügung zu stellen. Unabhängig davon gibt es auch noch den „Interaktiven Krankenhaus-Atlas“ des Statistischen Bundesamts, der es Patient*innen ermöglicht nach bestimmten Kriterien eine Klinik in der Nähe zu finden. Welchen Mehrwert dazu im Vergleich der „Bundes-Klinik-Atlas“des Bundesgesundheitsministeriums bringt, kann seit dem 17. Mai jede*r selbst überprüfen.
Auch von der Unabhängige Patientenberatung (UPD) ist endlich etwas Neues zu vermelden. Diese ist zumindest telefonisch wieder erreichbar und man darf gespannt sein, in welche Richtung sich die Beratung der neu geschaffenen Stiftung entwickeln wird. Wünschenswert ist die persönliche Beratung vor Ort und virtuelle Sprechzeiten.
Gleichzeitig hat der Verband der Ersatzkassen (VDEK) das Meldeportal „Mehr Patientensicherheit“ eröffnet, wo Versicherte aller gesetzlichen Krankenkassen sich anonym über Ereignisse im Gesundheitswesen äußern können. Laut VDEK geht es darum, diese Rückmeldungen zur Verbesserung des Systems zu nutzen. Die Beiträge durchlaufen eine Redaktion und werden dann seitens des VDEK einzeln oder in einem zusammenfassenden Bericht ins Netz gestellt. Dabei stellen sich eine Reihe von Fragen: worin wird sich dieses Meldeportal von der jetzt wieder eröffneten Unabhängigen Patientenberatung unterscheiden? Wie wird gesichert, dass kritische Stimmen zu den gesetzlichen Krankenkassen nicht einer gewissen Zensur unterliegen, denn im Gesundheitswesen unterliegen alle Akteure Zwängen und verfolgen mehr oder weniger auch bestimmte Eigeninteressen. Wie unterscheiden sich die Fälle im Meldeportal von denen, die unter Behandlungsfehlern dem Medizinischen Dienst bzw. den Kassen gemeldet werden? Und welche Überlegungen gibt es, wie alle diese Rückmeldungen, die Patient*innen auf diesen verschiedenen Ebenen geben wieder gebündelt an Entscheidungsträger*innen in Politik und Gesundheitswesen weitergeleitet werden?
Angesichts der unterschiedlichen Interessen aller Beteiligten im Gesundheitswesen und dem gleichzeitigem etwas holperigen Start der Unabhängigen Patientenberatung stellt sich die Frage, , warum das Meldeportal gerade zum jetzigen Zeitpunkt eingerichtet wurde. Ähnlich wie bei der UPD muss auch das Meldeportal seinen Mehrwert für die Patient*innen noch unter Beweis stellen. Wir sind jedenfalls gespannt.

Frank Omland
Öffentlichkeitsarbeit

 

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